Betroffene erzählen ...

,,Dem geht es ähnlich wie mir."

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Sie möchten Ihre Gedanken zur Einsamkeit und / oder sozialen Isolation mit anderen teilen? Hier finden Sie eine an Ihren Gedanken interessierte Leserschaft. 

Wie gehe ich vor?

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Um Ihre und die Privatsphäre anderer zu schützen, behalte ich mir das Recht vor, einige Angaben Ihres eingereichten Textes (zum Beispiel den Namen) geringfügig zu verändern. Auch behalte ich mir das Recht vor, eventuell eine Überschrift zu Ihrem Text zu kreiren, wie im folgenden Beispiel aufgeführt.

Ein Beispiel:

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Vom Sturm in den Regen

Dirk, 42 (Name geändert)

Ich wohne in einer Großstadt in Hessen. Bis vor 3 Jahren, war ich noch verheiratet. Es war die Hölle. Wir verletzten uns verbal gegenseitig. Ich war froh, wenn sie gerade nicht zu Hause war, wenn ich von der Arbeit kam und umgekehrt, bis meine Eifersucht wieder einsetzte. Irgendwann wussten wir beide nicht mehr, wann wir uns das nächste mal begegnen würden.

Ich unterstellte ihr ein Verhältniss und schaute mich selbst um, wo ich die Aufmerksamkeit und Liebe bekäme, die wir uns gegenseitig vorenthielten. Später dann erzählte sie mir, sie wolle sich neu erfinden und das ich ihr dabei im Wege stände. So eigenartig es auch klingen mag, blieb ich dennoch ein gutes halbes Jahr bei ihr wohnen. Ich stellte keine Fragen, woher sie kam, wohin sie ging, da ich Angst hatte. Ich hatte Angst vor den Antworten, die ich von ihr bekäme.


 

Wir schliefen längst in getrennten Betten. Ich kostete praktisch die Einsamkeit. Und sie schmeckte scheußlich. Am Ende fasste ich Mut und entschloss ich mich für die Flucht nach vorn. Ich nahm das Angebot einer meiner Schwestern an, in deren Wohnung unterzutauchen, solange sich diese in Polen aufhielt. Kurz darauf erhielt ich eine Nachricht von meiner Frau. Ich könne die Wohnung haben, sie verließe die Stadt und habe ihre Sachen bereits andernorts untergebracht. Hier sitze ich nun allein, traue mich nicht, jemand anderes in mein Leben zu lassen. Immerhin sind wir noch immer nicht geschieden.

Die Einsamkeit frisst mich auf. Und immer wieder frage ich mich, ob es nicht besser ist, in einer schlechten Gemeinschaft zu leben, als ganz allein zu sein. Ähnlich, wie bei einer Geldheirat, oder einer Zweckbeziehung.

Der Job ist mitlerweile weg. Ich konnte damals einfach nicht mehr. Mir fehlte gänzlich die Kraft, mich unter Kollegen zu mischen, die mich fröhlich, stark und zukunftsorientiert sehen wollten. Diese Maske war mir zu schwer geworden. War dann zu lange krank geschrieben.

An Familienfesten höre ich immer öfter, man erkenne mich gar nicht wieder. Ich solle mehr essen und das Rauchen wieder aufgeben. Schließlich hätte ich damals so sehr darum gekämpft. Zum Friseur gehe ich schon lange nicht mehr. Kurze Haare mit der Maschine, Bart. Ich gefalle mir selbst nicht mehr. Niemand da, für den ich mir noch Mühe geben, für den ich mich rausputzen oder auf meine Ernährung achten sollte.

Wenn es hier in meiner Stadt so eine Gruppe, wie bei euch gäbe .... , ich weiß nicht, ob ich es schaffte, hin zu gehen. Vielleicht irgendwann. Aber der Gedanke daran, dass ich bei euch willkommen wäre, und mit dem schwierigen Thema nicht allein bin, gibt mir etwas Kraft. Danke für Ihr Angargement und die Möglichkeit, mich hier mit zu teilen. Schöne Grüße aus .... .

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